Zusammenfassung
Die Übung basiert in der Ausführung auf dem Schlagtraining in den klassischen Kampfkünsten bzw. dem Boxen. Hierbei wird auf zwei Handpratzen (Polster) geschlagen.
Die Aufgabe besteht darin, Signale in einer Interaktion wahrzunehmen, diese Wahrnehmung in Bezug zu einem vorgegebenen Kontext zu analysieren und entsprechend angemessen zu reagieren.
Ziel ist, den Impuls, zu reagieren bewusst zu erleben und in allen Körpersignalen nachzuspüren, um von der Affekthandlung zur kontrollierten Reaktion zu kommen. Über die Kontrolle der Körperreaktionen wird die emotionale Regulation gefördert.
In der Arbeit mit Familien kann die Übung auch eingesetzt werden, um Kommunikationsmuster innerhalb des Systems zu verdeutlichen.
Themenauswahl
- Affektregulation
- Reagieren auf Druck
- Kommunikationsmuster
- Wahrnehmungsfilter
Ablauf
Schritt 1 – Einführung
Die Teilnehmenden werden gebeten, auf Aktionen (Hochhalten der Hand) des Coaches zu reagieren, indem sie auf die Handpratzen schlagen. Zu Beginn darf auf jedes Signal reagiert werden, um ein Gefühl für den Abstand zu bekommen und die eigene Schlagkraft einzuschätzen.
Schritt 2 – Reaktionen variieren
Anschießend werden die Reaktionsmuster geändert. Je nach Seite und Handhaltung, dürfen die Teilnehmenden reagieren oder ruhig bleiben.
Beispiel: Wird die Pratze der rechten Hand mit der Handfläche zum Teilnehmer gehalten, darf er reagieren (mit einem geraden Schlag), wird dieselbe Pratze mit der Kante zum Teilnehmer gehalten (Schlagposition für einen Haken), darf er ruhig stehen bleiben. Für die linke Hand gelten die Signale umgekehrt.
Wichtig ist, die Signale im Vorfeld mit den Teilnehmenden abzusprechen. Sie werden gebeten, auf Körperreaktionen zu achten und den Impuls, zu reagieren kontrolliert ablaufen zu lassen. In der Mehrzahl der Fälle lassen sich Bewegungsmuster erkennen, welche bei fortlaufendem Trainingsfortschritt, klarer erkennbar werden. Diese Muster können in der gemeinsamen Reflexion als Skills oder „Anker“ zur Emotionsregulation genutzt werden.
Reflexionsbeispiel
Nach jedem Unterdrücken der Impulse, werden die Teilnehmenden eingeladen, die spürbaren Spannungen bewusst zu entspannen. Die körperliche Verortung der gespürten Spannung wird in der Reflexion aufgegriffen. Es wird besprochen, ob die beschriebenen Spannungsherde häufiger in Situationen auftreten, in denen die Möglichkeit einer geringen Impulskontrolle und Emotionsregulation besteht. Es können dann in einem weiteren Schritt Signale benannt werden, die diesen Spannungszuständen vorausgehen, um anschließend Strategien zu entwickeln, frühzeitig entgegen zu steuern.